Grundsätzlich unterscheidet man zwischen "innerem" und "äußerem" Qi Gong
bzw. zwischen "stillem" und "bewegtem" Qi Gong.
Das "innere oder stille" Qi Gong zeichnet sich dadurch aus, dass der Körper sich wenig bewegt
und die Übungen im inneren des Körpers über die Vorstellungskraft gelenkt werden.
Das im Westen bekannte Autogene Training könnte deshalb als eine Art des inneren Qi Gong bezeichnet werden, weil unter anderem durch die Vorstellung von Wärme und Schwere erwünschte körperliche Zustände bewirkt werden.
Das stille Qi Gong spricht oft die Innenorgane und inneren Energieverläufe auf den Meridianen
bzw. auf dem so genannten Kleinen und Großen Kreislauf an.
Arten des inneren Qi Gong sind auch die "Sechs heilenden Laute" und das "Innere Lächeln".
Viele dieser Visualisierungsformen sind mit der Vorstellung von Licht, Wärme und Energie
(chinesisch Qi bzw. Chi) verbunden.
Viele Übungen können ein inneres Wohlgefühl und innere Ruhe auslösen.
Die meisten Übungsformen dieser Art brauchen jahrelange Übung und sind früher
nur mündlich von Lehrer zu Schüler unterwiesen worden.
Das stille Qi Gong geht immer mit einer regelmäßigen Meditationspraxis einher.
Für die Kampfkünste bildeten bestimmte Arten des inneren Qi Gong wichtige Grundlagen,
um die kämpferischen Fähigkeiten zu verbessern.
Das "Eisenhemd Qi Gong" beispielsweise dient dazu, den Körper unempfindlicher
gegen Angriffstechniken zu machen.
Die "Stehende Säule - Zhan Zhuang" hilft den Körper innerlich auszurichten, die Muskeln zu lösen
und die so genannte "Himmel-Erde-Verbindung" zu stärken.
Das "Zhan Zhuang Gong" ist somit eine wichtige Grundlage vor allem für die inneren Kampfkunst-Stile wie Taiji Quan.
Auch im Bereich der buddhistischen Kampfstile des Shaolin wurden innere Qi-Gong-Arten praktiziert, um den Körper zu stärken.
Ein weiterer Aspekt des inneren Qi Gong ist, dass der gesunde, vitale Mensch lernen kann,
heilende Energie auf einen geschwächten Menschen zu übertragen.
Insgesamt spielt die Aufnahme von Energie aus der Natur - Himmel und Erde - bei der inneren Stärkung des Menschen eine große Rolle.