Ganz grob betrachtet ist das "äußere oder bewegte" Qi Gong mit Formen der westlichen Gymnastik vergleichbar. Im Aufbau sind die Übungen jedoch an inneren Prinzipien und dem Verlauf der Lebensenergie durch die Meridiane angepasst.
Eine Form des "bewegten" Qi Gong ist beispielsweise das "Gelenk Qi Gong", das durch Bewegen der Gelenke sowohl eine Mobilisierung des gesamten Bewegungsapparates als auch eine bessere Durchblutung und eine Vitalisierung des Energieflusses im gesamten Körper auslöst.
Der Begriff des Qi Gong ist als solcher etwa 150 Jahre alt und bedeutet sinngemäß "Arbeit zur Steigerung der Lebensenergie". Davor hießen die Übungen "Dao Yin", was oft mit "Dehnen und Strecken" übersetzt wird.
Den Hauptunterschied zur westlichen Gymnastik stellt auch bei dem bewegten Qi Gong der Einsatz der Vorstellungskraft dar. Während den Übungen in Bewegung öffnet sich der Energiekörper des Menschen und sammelt Bioenergie - Qi - im Körper. Dieses gute Qi vom Himmel und der Erde wird dann im Dantian, dem kugelförmigen Zentrum in der Unterbauchmitte gesammelt. Es ist sogar so, dass durch das Konzentrieren des Qi im Unterbauch dieses Dantian erst langsam entwickelt wird.
Bekannte Formen des bewegten Qi Gong sind die "Acht Brokate", das "Spiel der fünf Tiere", die "18 Harmonie Übungen", die "Qi Gong Gehübungen" mit unterschiedlichem Atemrhythmus. Auch hier ist zu bedenken, dass nicht alle Formen des Qi Gong für jeden Menschen geeignet sind - vor allem sensitive Menschen sollten vorsichtig beobachten, wie die Übungen wirken.
Für die Kampfkünste hat das bewegte Qi Gong eine zentrale Rolle in der Stärkung, Mobilisierung, Dehnung, Lockerung und verbesserten Koordination des Körpers.
