Mehr als 30 Kampfkunst-Enthusiasten aus dem gesamten Bundesgebiet kamen am 06. & 07.06.2015 ins schöne Blankenhain, um an diesem besonderen Seminar zum 35-jährigen Kampfkunstjubiläum von Shifu Martin Wolf teilzunehmen.
Den Schülern standen dabei mit Meister Martin Wolf, Shihan Andree Kielholtz,
Sensei Nils Scheiring sowie Laoshi Peter Geedicke wieder einmal ein sehr hochrangiges
und vielseitiges Team von Referenten zu den unterschiedlichsten Themen zur Verfügung.
Eigentlich könnte man es ganz kurz zusammen fassen :
lehrreich, viel Input und wunderschön!
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Hier der Eindruck eines der Teilnehmer
Meine erste große Herausforderung bei diesem Lehrgang galt der Auswahl der angebotenen Themen.
Es war nicht einfach eine optimale Kombination zu finden.
Hoffe, es ist mir einigermaßen geglückt. Man(n) kann halt einfach nicht alles machen.
Wobei es auch so schon wieder so viel Stoff war, dass leider, und das trotz meiner Notizen,
vieles wieder in den Katakomben meines Hirns verschwinden wird.
Diesmal habe ich beschlossen den Bericht nach Themen zu schreiben,
da ich die ganze Woche über immer mal ein wenig dran geschrieben habe.
Prüfung :
Ich gebe zu, dass ich zwar damit gerechnet habe, geprüft zu werden.
Habe mich aber nicht wirklich darauf vorbereitet.
Natürlich habe ich versucht Lea und Lisa auf ihre Prüfung vorzubereiten.
Bei den beiden war ja es ja ziemlich sicher, dass sie für eine Prüfung vorgeschlagen werden.
Dabei festigt man natürlich automatisch sein Wissen.
Allerdings hat mich im Nachhinein der Ablauf doch schon überrascht.
Die ganze Zeit bis Sonntag nach dem ersten Teil, ging ich davon aus, dass da noch irgendwas kommen musste.
Aber vielleicht muss der Meister seine Schüler einfach im Ungewissen lassen um nicht berechenbar zu werden :-).
Dennoch wäre es eine große Hilfe, wenn ich eine Übersicht bekommen könnte, was für meine nächste Prüfung zwingend relevant ist. Ich weiß, dass wir im Shaolin Quan Fa etwas wenig gemacht haben und ich somit einen größeren Fokus darauf legen muss.
Was Zi Wei Shu / Dju Su angeht, tappe ich aber ziemlich im Dunkeln, wo ich mich da aktuell bewege.
Da haben wir bis jetzt im Training auch noch nichts "Neues" gemacht.
Im Chan Shaolin Si haben wir wohl am meisten gemacht.
Bis auf die jeweils persönliche Kraft und Kondition, sollte das vom Wissensumfang her im grünen Bereich sein.
Nachtrag:
Was mich bei den statischen Übungen extrem gefordert hat, war das Tempo.
Manche Bewegungen waren schnell und manche langsamer als gewohnt.
Im Nachhinein hätte ich am besten gar nicht hin gesehen und versucht gleich zu bleiben.
Das hat meine Atmung teilweise schön sabotiert.
Was das bewirkt, muss ich ja nicht schreiben :-).
Wie wichtig ist denn tatsächlich der synchrone Ablauf?
Und gibt es eine optimale Geschwindigkeit bezogen auf die Atmung oder wird die Geschwindigkeit vorgegeben und man trainiert seine Atmung auf diese Geschwindigkeit??
Kyusho Jitsu :
Ich wurde, nachdem ich wieder Zuhause war, von verschiedenen Leuten gefragt,
ob der Lehrgang "Spaß" gemacht hätte.
Habe darauf meine bunten Körperstellen befühlt und muss sagen:
"Spaß fühlt sich anderes an (meistens jedenfalls)".
Es ist ja bekannt, dass ich bei dem Thema Schmerz etwas sensibel bin.
Bei dieser Gelegenheit habe ich mal wieder festgestellt, dass das nicht alles ist.
Offensichtlich funktionieren meine Nervenbahnen auch ausgesprochen gut.
Denn so ziemlich alle Techniken, hatten im Vergleich zur Intension, mit der sie ausgeführt wurden (egal von wem), wenn sie denn den/die Punkte getroffen hatten, eine sehr starke Wirkung.
Andere Körper schienen davon glücklicherweise weniger beeindruckt zu sein.
Wenn ich dann noch an die Nacht von Freitag auf Samstag denke ..............
Trotz allem muss ich Sensei Niels Scheiring zustimmen. Ist schon ziemlich cool das Ganze.
Der Schmerz mag mir zwar zuwider sein, aber es gibt nun mal (meiner Meinung nach) keinen besseren Weg, solche Techniken zu verstehen, als sie selbst zu spüren. Es war eine sehr interessante Erfahrung und ich bin ziemlich sicher, dass gerade dadurch, dass ich so oft der Dummy war, ich mir die Punkte wesentlich besser merken konnte.
Auf jeden Fall ist es äußerst effizient, das Nervensystem anzugreifen.
Hoffentlich bekomme ich noch weitere Gelegenheiten, mehr davon zu lernen.
Shaolin Quanfa :
Wie schon erwähnt, sehe ich hier meine größten Defizite.
Daher war es nur logisch, alle drei Einheiten mit zu nehmen.
Jetzt ist die Herausforderung möglichst viele Details zu behalten, dass sich keine Fehler einschleichen.
Besonders in den Anwendungen.
Auf jeden Fall ein Danke an Laoshi Peter. Die Sessions waren sehr hilfreich.
Ich werde auch weiter an meiner Dehnung arbeiten ;-).
Chan Shaolin Si :
Eigentlich haben wir ja nicht mehr gemacht als eine Pocket.
Diese kann man jedoch so vielseitig interpretieren und anwenden.
Das hat wirklich schön veranschaulicht, wie viel in so "wenig" stecken kann.
Auch die Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Berührungspunkte von Kampfkunstsystemen
wurden durch die Berührungspunkte mit dem Kyusho wunderbar sichtbar.
Mir gefällt einfach die Vorstellung, dass doch alles irgendwie Eins ist.
Verschiedene Blickwinkel, Konzepte , Techniken , Systeme , Schwerpunkte , Effizienz und Arten des Trainings ...... und doch immer wieder Parallelen.
Es ist die Vielfalt, die es so interessant macht. So kann jeder seinen Weg gehen.
Liu He Gong Anwendungen :
Die Kraft in der Ruhe.
Mir fehlt einfach immer noch die Fähigkeit zu fließen.
Aber auch hier hat mir gefallen,
was aus den doch eher langsamen und ruhigen Bewegungen raus zu holen ist.
Shen Xin Dao :
Nach wie vor fällt mir Qi Gong schwer.
Manchmal stellen sich zwischendurch positive Effekte ein.
Dann wieder bin ich beim Ausführen der Bewegungen oder schon beim Stand
viel zu verkrampft, um mich vernünftig konzentrieren zu können.
Fest steht aber, es hat auf jeden Fall immer irgendeinen Effekt.
Ich weiß nur nicht ob den Erhofften.
Diesmal war ich danach sehr entspannt.
Zumindest für eine Weile fühlte ich mich auch tatsächlich ein wenig erholter.
Aber die Schmerzen waren recht schnell wieder das dominierende Gefühl.
Fazit :
Es ist jetzt Freitag und ich bin immer noch nicht voll erholt.
Alleine das sagt mir schon mal, dass der Lehrgang als Erfolg zu verbuchen ist.
Leider sind Folgen der Milz 6 Stimulation noch äußerst schmerzhaft präsent.
Blau / grün, hart und äußerst empfindlich.
Schätze mal, ich hab auch noch die ganze nächste Woche meine Freude dran :-(.
Obwohl ich mich diesmal stärker und fit fühlte, kam ich recht schnell wieder an meine Grenzen.
Diesmal aber etwas später als beim letzten Mal.
Am meisten ärgerte mich dieses Mal,
dass mein Körper und mein Hirn einfach nicht das machen, was ich von ihnen erwarte.
Ich sehe, ich verstehe, ich weiß ...... aber ER macht nicht.
So und hier höre ich jetzt einfach mal auf.
Ich hab geschrieben, gelöscht, neu geschrieben, hinzugefügt, weg gelassen und bin doch nie zufrieden.
Und wenn ich immer alles niederschreiben würde,
was mir während oder nach einem Lehrgang durch der Kopf geht, müsste ich jedes Mal ein Buch schreiben.
Aber zum Glück wiederholt sich ja auch viel.
Was hier nicht steht, steht vielleicht im nächsten oder in dem darauf.
Nochmal danke an alle, es war wieder ein guter Lehrgang.
C.K.