Selbstverteidigung gegen Messerangriffe Basics mit Christian Braun
Samstag, 07.07.2007
Nach der Begrüßung erfolgte zuerst eine kurze Einführung in die Messerabwehr. Unter anderem wurde uns mitgeteilt, dass laut Statistik ein Messerangriff auf bis zu 6 m Entfernung nicht ohne Verletzungen überlebt werden kann oft endet das Ganze auch tödlich. Aus diesem Grund sollte man solch einer Situation möglichst aus dem Weg gehen bzw. die Flucht ergreifen.
Das Hauptaugenmerk bei der Abwehr von Messerangriffen legt Christian Braun auf die Störtechniken (z. B. Fingerstiche in die Augen), danach sollte man die Kontrolle über die waffenführende Hand erlangen, um den Gegner anschließend zu entwaffnen.
Die erste Übung bestand darin, einen Angriff zu blocken und dabei die Hände korrekt zu halten. Wichtig dabei ist, dass man nicht im neutralen Stand dem Angreifer gegenüber steht, sondern bereits beide Arme schützend vor sich hebt (linker Arm schützt das Herz, rechter Arm den Kopf). Der Handrücken zeigt zum Gegner, um Schnittverletzungen an den Pulsadern zu vermeiden. Um die Angriffsfläche so gering wie möglich zu halten werden die Blocks mit der Seite des Handgelenks ausgeführt, während die Handinnenfläche nach unten zeigt (Palm down). Die andere Hand führt eine Störtechnik aus.
Wir übten alle Abwehrtechniken aus fünf verschiedenen Angriffswinkeln.
Winkel1 : Rechte Hand geht von rechts oben (Angreifer) zur linken Halsseite (Verteidiger)
Winkel 2 : Rechte Hand geht von links oben (Angreifer) zur rechten Halsseite (Verteidiger)
Winkel 3 : Rechte Hand geht von rechts oben (Angreifer) zur linken Bauchseite (Verteidiger)
Winkel 4 : Rechte Hand geht von links oben (Angreifer) zur rechten Bauchseite (Verteidiger)
Winkel 5 : Rechte Hand sticht gerade zur Bauchmitte des Opfers
Als nächsten Schritt lernten wir das Weiterleiten der waffenführenden Hand.
Die Regel hierbei lautet: "Wenn man innen ist, geht man raus. Wenn man bereits außen ist, bleibt man außen."
Dadurch wird der Handlungsspielraum des Angreifers stark eingeschränkt.
In diesem Zusammenhang wurde uns auch das Umgreifen und Anwenden von dem Griff "Hammer und Amboss" gezeigt.
Die eine Hand dient der Kontrolle und rastet oberhalb des Ellenbogengelenks der waffenführenden Hand ein (Arm angewinkelt) = "Amboss"
Während die andere Hand den Kontakt zum "Amboss" hält und eine Störtechnik (Fingerstich in die Augen) ausführt = "Hammer"
Um das gelernte Blocken und Weiterleiten zu festigen, machten wir einen Drill,
der aus den Angriffswinkeln 1-5 + 2 bestand (Endlosschleife) mehrmaliger Partnerwechsel inklusive.
Anschließend zeigte uns Christian Braun die Entwaffnung des Angreifers mit Hilfe eines Armstreckhebels.
Zum Schluss folgte ein ausgiebiges Koordinationstraining, bei dem der Angreifer den Angriffswinkel selbst wählen durfte. Dabei gab es drei Varianten:
1. Der Angreifer kündigte kurz vorher seinen Angriffswinkel an, während der Verteidiger den Angriff mit geschlossenen Augen abwehren musste.
2. Der Verteidiger stand mit dem Rücken zum Angreifer und musste sofort reagieren, sofern der Angreifer den Angriffswinkel genannt hatte.
3. Drei Angreifer verteilten sich links, frontal und rechts vom Verteidiger und führten einen nicht angekündigten Angriff aus.
Der Lehrgang war für so unerfahrene "Messerabwehrer" wie wir es sind insofern gut, dass alles auf eine Grundtechnik aufgebaut wurde. So verzettelten wir uns nicht in unzählige Möglichkeiten von Messerabwehr- und Entwaffnungstechniken, sondern konnten gezielt eine Art der Abwehr erlernen, verstehen und üben.
S. P.